Am 29. August 2025 fand im Hause der Kreissparkasse Düsseldorf die offizielle Vorstellung des diesjährigen Trägers der Jakob-Faasen-Plakette statt: Norbert Hüsson, langjähriger Vorsitzender des Fördervereins Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland. Die feierliche Verleihung der Plakette erfolgt traditionell im Rahmen unseres Regimentskrönungsballs am 27. September.
Die Wahl hätte kaum würdiger ausfallen können. Norbert Hüsson steht für das, was die Jakob-Faasen-Plakette seit ihrer Einführung im Jahr 2010 auszeichnet – für Menschen, die sich mit Herz, Verstand und Ausdauer für das Gemeinwohl in unserer Stadt einsetzen.
Ein Ehrenamt mit Substanz
Seit 2007 engagiert sich Hüsson im Vorstand des Fördervereins Regenbogenland, dessen Vorsitz er ein Jahr später übernahm – ehrenamtlich und in einer Phase, in der die Einrichtung vor großen Herausforderungen stand. Das Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland begleitet Familien mit schwerstkranken Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Es bietet nicht nur medizinische Versorgung, sondern auch psychosoziale Begleitung, Trauerarbeit und Raum für Lebensfreude – oft über viele Jahre hinweg.
Heute betreut das Regenbogenland rund 300 Familien. Diese Zahl steht nicht nur für die Größe der Einrichtung, sondern für 300 individuelle Lebensgeschichten, die durch das Engagement von Hüsson und seinem Team getragen werden.
„Ich nehme die Ehrung stellvertretend für das ganze Regenbogenland-Team entgegen. Ohne das Team könnte ich gar nichts ausrichten“, sagte Hüsson bei der Vorstellung – und man spürte, wie ernst er das meint. Bescheidenheit ist bei ihm keine Pose, sondern Haltung.
Struktur schaffen, Vertrauen gewinnen
Als Hüsson sein Amt antrat, war das Hospiz in einer existenzbedrohenden Lage. Mit einer neuen Satzung, klaren Strukturen und transparenter Kommunikation gelang es ihm, das Vertrauen von Förderern zurückzugewinnen. Der Spendenfluss nahm rasch zu, und das Regenbogenland entwickelte sich zu einer der führenden Einrichtungen für Kinderhospizarbeit in Europa.
„Norbert Hüsson ist eine echte Inspiration. Mit viel Herzblut und klugen Ideen hat er das Regenbogenland Schritt für Schritt zu der herausragenden Einrichtung entwickelt, die sie heute ist“, betonte Ulrich Müller, unser Schützenchef, bei der Vorstellung.
Räume für Jugendliche – und für neue Themen
Ein besonderer Meilenstein war der Bau eines zweiten Hauses speziell für Jugendliche. Die medizinische Entwicklung ermöglicht es heute vielen Kindern, das Jugendalter zu erreichen – und das Regenbogenland hat darauf reagiert. Seit 2017 bietet das Jugendhospiz altersgerechte Räume und Angebote, die auf die Bedürfnisse junger Menschen zugeschnitten sind.
Darüber hinaus initiierte Hüsson das bundesweit einzigartige Netzwerk für Familien nach einer Fehlgeburt oder dem frühen Verlust eines Kindes. Es begleitet Eltern von der Diagnose über die Schwangerschaft bis zur Versorgung nach der Geburt – ein Thema, das lange im Schatten stand und nun durch das Regenbogenland sichtbar und begreifbar wird.
„Norbert Hüsson hat die Relevanz des Themas in der Pandemie schnell erkannt und sofort gehandelt“, ergänzte Ulrich Müller.
Wissen weitergeben – und Menschen verbinden
Vor fünf Jahren gründete Hüsson die Akademie Regenbogenland, die heute ein umfangreiches Fortbildungsprogramm für Pflegekräfte, Ehrenamtliche und Fachpersonal bietet. Die Akademie gilt als Modell für Wissenstransfer in der Hospizarbeit und wird von Einrichtungen aus ganz Deutschland und darüber hinaus als Vorbild betrachtet. Fachdelegationen aus Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Großbritannien haben das Regenbogenland besucht, um von seinen Strukturen und Konzepten zu lernen.
„Dank Norbert Hüsson kennen nicht nur die Menschen in Düsseldorf das Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland. Sein Einsatz hat dazu geführt, dass ein für viele Menschen schwieriges Thema öffentlich sichtbar ist“, sagte Christoph Wintgen, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Düsseldorf.
Die Jakob-Faasen-Plakette: Eine Auszeichnung mit Geschichte
Die Jakob-Faasen-Plakette wird seit 2010 vom St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf-Bilk von 1445 gemeinsam mit der Kreissparkasse Düsseldorf verliehen. Sie erinnert an Jakob Faasen, der vom Lehrling zum Sparkassendirektor aufstiegund sich über Jahrzehnte hinweg mit großer Hingabe den Bilker Schützen widmete. Die Plakette würdigt Menschen, die – wie Faasen –ehrenamtlicher Verantwortung übernehmen und das soziale Miteinander in unserer Stadt stärken.
Norbert Hüsson steht in dieser Tradition. Und er selbst brachte es bei der Vorstellung auf den Punkt:
„Eigentlich müssten wir umgekehrt das Brauchtum ehren. Was Schützen, Karnevalisten und auch die Düsseldorfer Jonges für soziale Einrichtungen alles leisten, wird in der Stadt viel zu wenig gewürdigt.“
Ein Mann, der bewegt
Was uns als Schützen besonders beeindruckt, ist HüssonsFähigkeit, Menschen zu verbinden – über gesellschaftliche Grenzen hinweg, mit Empathie und klarem Blick. Sein Engagement ist nicht laut, aber wirksam. Nicht auf Prestige ausgerichtet, sondern auf Wirkung.
„Der Lohn für mein Ehrenamt ist das Lachen der Kinder im Regenbogenland“, sagte er zum Abschluss. Und wer ihn erlebt hat, weiß: Das ist keine Metapher. Es ist sein Antrieb.
Wir freuen uns auf die feierliche Verleihung der Jakob-Faasen-Plakette am 27. September – und darauf, einem Mann zu danken, der zeigt, wie viel ein Einzelner bewegen kann, wenn er es mit ganzem Herzen tut.

