Zum Gedenken an unsere Verstorbenen

Am Totensonntag, 23. November, versammelten sich traditionell wieder viele Bilker Schützen auf dem Südfriedhof, um den verstorbenen Mitgliedern seit dem letzten Friedhofsgang zu gedenken. Einbezogen wurden auch alle Familienangehörigen sowie alle Mitglieder, die seit Bestehen des Vereins verstorben sind.

Der 1. Chef Uli Müller fand bewegenden Worte,nachdem belgeitet durch unser Regimentstambourcorps St. Martin, der lange Gedenkzug am Bilker Ehrenmal eingetroffen war. Er freute sich, dass trotz eisiger Kälte so viele Schützen den Weg zu dieser Gedenkfeier gefunden hatten.

Hauptmann Marco Winkler war es zu verdanken, dass auch für die fußkranken und älteren Kameraden Stühle bereitgestellt wurden.

Auch 2025 wurde 2 länger verstorbenenKameraden gedacht. In diesem Jahr fand der 2. Chef Ralf Gendrung einfühlsame Worte zum Gedenken an das langjährige Vorstandsmitgliedund Träger des Großen Bilker Ehrensterns Emil Schwamb, der 1986 verstarb.

Ehrenchef Hans-Dieter Caspers erinnerte an den unvergessenen Ehrensternträger und Schießmeister Willi Görsch, der uns 2006 für immer verließ.

Der letztverstorbene Kamerad war Ehrenmitglied Hans-Peter Linden von derAndreas-Hofer Hubertus Jäger Kompanie, der am 15. September nach kurzer schwererKrankheit im Aller von 81 Jahren verstarb und dem Oberst Axel Uebels gedachte.

Untermalt von entsprechenden Musikstückenund einem Trompetensolo zum Abschluss, bedankte sich der 1. Chef Uli Müller für die sehr gute Teilnahme an dieser Gedenkveranstaltung und entließ alle Kameraden und Angehörigen in den Sonntag, verbunden mit besten Wünschenfür das kommende Jahr und eine besinnliche Weihnachtszeit.

Rede unseres 1. Chef Uli Müller

Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder,liebe Freunde und Angehörige,

im vergangenen Jahr mussten einige von euch Abschied nehmen von Familienangehörigen, Verwandten, Kameradinnen und Kameraden, Bekannten und Freunden. Abschied zu nehmen ist immer schmerzlich. Es hinterlässt eine Lücke – in unseren Herzen und in unserer Gemeinschaft.

Darum kommen wir am Totensonntag zusammen. Wir halten inne, erinnern uns und schenken den Verstorbenen einen besonderen Platz in unseren Gedanken.

Doch wir gedenken nicht nur denen, die uns in jüngster Zeit verlassen haben. Wir erinnern uns heute auch an all jene Schützenschwestern und Schützenbrüder, die in den vergangenen 580 Jahren vor uns hier standen, unsere Tradition geprägt haben und nun nicht mehr bei uns sind.

Der Totensonntag führt uns vor Augen, dass das Leben vergänglich ist. Doch ebenso erinnert er uns daran, wie wichtig es ist, das Vermächtnis jener zu bewahren, die uns begleitet, geprägt und gestärkt haben.

Jeder einzelne Mensch, dessen Namen wir heute in Gedanken tragen, hat Spuren hinterlassen, in unseren Herzen, in unserer Gemeinschaft und in unserer Tradition.

Wir Schützen stehen seit jeher für Werte, die weit über das eigene Leben hinausreichen. Seit über 580 Jahren besteht unser Bilker Schützenverein. Über all diese Jahrhunderte hinweg waren wir mehr als nur eine Gemeinschaft. Wir waren eine Stütze der Gesellschaft, ein Zeichen von Schutz, Zusammenhalt und Verantwortung füreinander.

Unsere Vorfahren gründeten diesen Verein, um die Bevölkerung in Zeiten von Gefahr und Unsicherheit zu schützen. Sie übernahmen Verantwortung, nicht nur für sich selbst, sondern für alle, die auf ihre Stärke und ihren Mut vertrauen mussten. Dieses Erbe tragen wir in unseren Herzen weiter.

Heute zeigt sich dieser Schutz auf andere Weise: indem wir füreinander da sind, hinschauen, helfen, trösten und stärken.

Doch Verantwortung beginnt nicht nur nach außen, sie beginnt in unserer Mitte. Denn als Schützen sind wir niemals allein.

In guten, wie in schweren Zeiten können wir uns aufeinander verlassen. Wir halten zusammen, wenn das Leben uns herausfordert. Wir tragen einander durch Trauer, Schmerz und durch die Stunden, die uns besonders viel Kraft abverlangen.

Heute ehren wir die Verstorbenen, die uns auf unserem Weg begleitet haben. Und wir bekennen uns erneut zu dem, was uns verbindet:

Treue, Gemeinschaft und die Verpflichtung, füreinander einzustehen – gestern, heute und morgen.

Wir glauben daran, dass unsere Verstorbenen heute auf unseren Schützenverein herabblicken. Ihr liebevolles Wesen, ihr Einsatz und ihre Hingabe wirken in uns weiter. Sie wachen über uns, und ihr Geist stärkt unsere Gemeinschaft.

Wir gedenken heute auch der verstorbenen Ehepartnerinnen und Ehepartner unserer Mitglieder. Sie waren nicht nur Begleiter im Leben, sondern auch wertvolle Stützen unseres Vereins. Durch ihr Verständnis, ihre Unterstützung und ihre Liebe haben sie unser Wirken ermöglicht und unsere Gemeinschaft bereichert. Ihr Fehlen schmerzt, doch ihre Erinnerung bleibt lebendig.

Nicht zuletzt denken wir an unsere erkrankten Kameradinnen und Kameraden. Möge unsere Verbundenheit ihnen Kraft, Mut und Hoffnung schenken. Gerade in Zeiten der Krankheit zeigt sich, was Gemeinschaft bedeutet: füreinander da zu sein.

Lasst uns dankbar sein für die gemeinsame Zeit mit jenen, die uns vorausgegangen sind. Ihre Erinnerung lebt weiter, in uns und in allem, was wir tun.

Und lasst uns mit Zuversicht nach vorn schauen,gemeinsam, als Schützenschwestern und Schützenbrüder, die niemals allein sind.

In stillem Gedenken und mit tiefem Respekt.

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